Almann Statue3

Spuren uralter Religiosität

Aus allen vorchristlichen Kulturepochen Niederösterreichs finden sich im Bereich der Pfarre Paudorf-Göttweig Spuren.
In Steinaweg und Meidling sind altsteinzeitliche Freiland-Stationen (35.000 vor Chr.) belegt. Seit 6.500 Jahren sind Siedlungen nachgewiesen. So alt ist etwa die „Venus von Höbenbach“ (heute im Stadtmuseum Krems) . Beinahe 5.000 Jahre alt ist das in Meidling gefundene Fruchtbarkeitsidol, das eine weibliche Gestalt mit Tierhörnern zeigt. Eine Rekonstruktion dieses Idols (derzeit als Leihgabe des Naturhistorischen Museum Wien im Kienzl-Museum des Hellerhofs, Paudorf) ziert auch die Titelseite des 1995 erschienenen Buches „Jungsteinzeit im Osten Österreichs“ (Autoren: Eva Lenneis, Christine Neugebauer-Maresch, Elisabeth Ruttkay). Weibliche Fruchtbarkeit und (Zeugungs-)Kraft des Stieres sind miteinander verbunden.
Kult und Religion hatten immer dem Leben zu dienen.
Seit der Jungsteinzeit besiedelt ist der Berg Göttweig mit dem 1083 gegründeten gleichnamigen Stift.
Laut „Vita Altmanni“ (um 1135) soll “ein Herzog der Goten namens Gotefried auf dem Berg gehaust und den Wich, das ist der Gott Mars, verehrt haben. Das bezeugen noch heute  die Gräben und Schützwälle, die alten Bauten sowie die dort aufgefundenen Götzenbilder“. In derselben „Vita“ werden zwei Bezeichnungen für den Berg genannt: „Göttweig“ und „Kettwein“ – beide sind bis heute gebräuchlich. Die eine „offiziell“, die andere im Volksmund. Vielleicht ein Hinweis auf die multikulturellen Wurzeln. Nach der Völkerwanderung siedelten hier Bayern und Slawen gemeinsam. Dorf-, Berg- und Flussnamen im Pfarrbereich sind zum Teil altslawischen, zum Teil althochdeutschen Ursprungs.
Heute wird der Name „Göttweig“ auch von der slawischen Göttin Chotjewina abgeleitet.

Im alten Bereich der Pfarre Göttweig gelegen ist Kuffern, wo 1891 der Göttweiger Benediktiner P. Lambert Karner die keltische „Situla von Kuffern“ (heute im Naturhistorischen Museum Wien) gefunden hat. Deren Figurenfries zeigt eine Trinkszene, einen Faustkampf, ein Pferde- und ein Wagenrennen.

 

 

                                        

           Torso der

“Idol vom Kleinen Anzinger

          Das Meidlinger “Idol”

  “Venus von Höbenbach”

           in Meidling”

        ziert das Standardwerk

 

 

     “Jungsteinzeit in Österreich”



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